Die Angebote der so genannten Komplementärmedizin werden zusehends auch von klassischen „Schulmedizinern“ anerkannt. Nach Schätzungen nutzen in Deutschland bis zu 70 Prozent der Krebspatienten solche begleitenden Angebote, auch wenn nur ein Bruchteil ärztlich verordnet wird. Betroffene greifen zu jedem Strohhalm, der Heilung verspricht – und stürzen sich dabei nicht selten in Unkosten. Sie habe Patienten erlebt, die Tausende Euro für Nahrungsergänzungsmittel, teure Entgiftungskuren oder übertriebene Gensequenzierungen von Blut oder Tumoren ausgegeben hätten, berichtet Dr. Claudia Löffler von der Würzburger Uniklinik. „Was extrem teuer ist, sollte skeptisch machen“, sagt die 38-jährige Oberärztin in der Chemo-Ambulanz.