
Prof. Dr. Tim J. von Oertzen, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg, und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ präsentieren die Spendensumme, die bei der Feier zusammenkam. Umgeben sind sie von Personen, die durch ihre großzügige Unterstützung zum Erfolg des festlichen Events beitrugen. © Daniel Peter
„Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Universitätsklinikum Würzburg, unterstützt in diesem Jahr 21 wissenschaftliche Projekte mit insgesamt knapp 235.000 Euro. Damit überschritt die von der Stiftung bislang ausgeschüttete Gesamtfördersumme die Millionengrenze.
Würzburg. Seit acht Jahren trägt „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), erfolgreich Spendengelder zusammen, um damit möglichst viele vielversprechende onkologische Forschungsprojekte zu unterstützen. Höhepunkt jedes Stiftungsjahres ist die feierliche Förderpreisverleihung. Am 20. November dieses Jahres war es wieder soweit: Bei einem Festakt mit rund 200 Gästen in der Veranstaltungs-Location „Maschinenhaus“ auf dem Würzburger Bürgerbräu-Gelände wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt fast 235.000 Euro an 21 Würzburger Forscherteams verteilt.
Stolz konnte Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“, berichten, dass mit der diesjährigen Ausschüttung die seit der Gründung der Stiftung im Jahr 2017 vergebene Gesamtfördersumme auf rund 1,1 Millionen Euro angestiegen ist. Bislang kamen 80 Forschungsteams in den Genuss dieser finanziellen Hilfe.
Die Schirmherrschaft der diesjährigen Förderpreisverleihung hatte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär inne. Als ihr Vertreter würdigte Staatssekretär Dr. Rolf-Dieter Jungk die Forscherinnen und Forscher in seiner Festrede mit den Worten: „Der heutige Abend steht im Zeichen der Anerkennung für Menschen, die mit Leidenschaft, wissenschaftlicher Exzellenz und tiefem Verantwortungsbewusstsein dazu beitragen, das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.“ Und alle, die die Arbeit der Stiftung „Forschung hilft“ unterstützen, sind für ihn „nicht nur Förderinnen und Förderer der Wissenschaft, sondern auch Botschafterinnen und Botschafter einer solidarischen Gesellschaft“.
Über die Auswahl und die jeweilige Dotierung der Vorhaben entschied wie gewohnt eine unabhängige, externe Jury. Die mit gestaffelten Preisgeldern zwischen 5.000 und 20.000 Euro geförderten Forschungsgruppen beschäftigen sich zum Beispiel mit Fragen wie: Können Proteine in Nierenkrebszellen als Schalter genutzt werden, um eine spezielle Form des Zelltods zu aktivieren? Haben bestimmte Myelom-Therapeutika toxische Effekte auf den Thymus, der als lymphatisches Organ ein wichtiger Teil des Immunsystems ist? Welche Rolle spielen desmosomale Proteine bei der Entstehung und Entwicklung von Mundhöhlenkarzinomen? Kann man das Wachstum von Leberkrebs eindämmen, indem man dessen Reparaturenzyme hemmt? Ist es möglich, mit einer Virtual-Reality-Anwendung die Ängste der Patientinnen und Patienten vor einer allogenen Stammzelltransplantation zu reduzieren?
Darüber hinaus befassen sich viele der preiswürdigen Projekte mit Aspekten aus dem weiten Feld der Immuntherapien, auf dem das UKW eine besonders große Expertise hat.
Neben den 20 regulären Förderpreisen vergab die Stiftung erneut den im Jahr 2023 ins Leben gerufenen Barbara-Stamm-Gedächtnispreis. Die ehemalige Bayerische Landtagspräsidentin war bis zu ihrem Tod im Jahr 2022 Ehrenpräsidentin von „Forschung hilft“. Der mit 5.000 Euro dotierte, in diesem Jahr von der Weininger Immobiliengruppe finanzierte Sonderpreis soll gezielt patientenorientierte Forschungsprojekte würdigen, bei denen die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen im Mittelpunkt steht. Ausgewählt wurde das Projekt CALM (Managing Cancer and Living Meaningfully, auf Deutsch etwa „Krebs bewältigen und sinnerfüllt leben“), hinter dem Expertinnen und Experten der Psychoonkologie und der Pneumologie am UKW stehen. Sie wollen herausfinden, ob eine psychoonkologische Kurzzeitintervention den Angehörigen dabei helfen kann, besser mit den emotionalen und praktischen Herausforderungen einer Lungenkrebserkrankung bei einem Familienmitglied umzugehen. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Hülya Düber machte in ihrer Laudatio deutlich: Wenn die Angehörigen gut unterstützt werden, kann dies nicht nur deren eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch das Wohlbefinden des erkrankten Familienmitglieds.
Zum Abschluss dankte Gabriele Nelkenstock von Herzen den Sponsorinnen und Sponsoren, die den festlichen Abend ermöglicht hatten, sowie den spendenfreudigen Gästen: 16.500 Euro kamen im Rahmen der Veranstaltung zusammen, die nun die Basis für die nächste Preisverleihung im kommenden Jahr bilden.
Alle, die sich eingehender mit den in diesem Jahr für die Förderpreisvergabe eingereichten Krebsforschungsprojekten beschäftigen wollen, finden noch bis 2. Januar 2026 in der Magistrale des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) des UKW an der Oberdürrbacher Straße eine Posterausstellung mit Bildern und Erläuterungstexten.
Wer die Krebsforschung in Würzburg weiter voranbringen will, kann die Stiftung „Forschung hilft“ durch eine Spende auf folgendes Konto unterstützen:
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
www.forschung-hilft.de
Text: Pressestelle / UKW
Die gesamte Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg vom 24.11.2025 finden Sie hier.

Dr. Rolf-Dieter Jungk, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, würdigte in seiner Festrede gleichermaßen die Forschungsteams, die Aktiven der Stiftung „Forschung hilft“ und alle, die durch Spende oder Sponsoring deren Ziele unterstützen. © Daniel Peter

Bei der Preisübergabe: Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Stiftungsrats, und Universitätspräsident Prof. Dr. Paul Pauli mit Vertreterinnen und Vertretern der vier höchstdotierten Forschungsteams (von rechts). © Daniel Peter
Bei der Spendenübergabe (von links): Marc Schäfer (Lions Club Fulda), Björn Steinacker (Pastpräsident Lions Club Fulda), Gabriele Nelkenstock (Vorsitzende des Stiftungsrates von „Forschung hilft“), Michael Engels (Präsident des Lions Club Fulda) und André Eydt (Vizepräsident des Lions Club Fulda). Bild: Daniel Peter